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Der Badener Metzgermeisterverein 1933 vor dem neu eröffneten Schlachthof

Schlachthof Baden

Der Braten für die Badener

In der Stadt Baden stehen etwa zwanzig Bauten aus den dreissiger Jahren, von denen nur wenige von überregionaler Bedeutung sind. Dazu gehört der Schlachthof. Er gilt als Prototyp für jüngere, ähnliche Schlachthöfe in Aarau und Winterthur. Die Anlage bestach durch eine klare organisatorische Formensprache. Die Anordnung der Räume richtete sich nach dem Verarbeitungsweg des Fleisches, so dass der ganze Komplex wie eine einzige Schlachtmaschine wirkt. Leider ist dies heute durch Abrisse von Gebäudeteilen und wenig qualifizierte Eingriffe nur noch schlecht erkennbar.
Meilensteine

1930, Wettbewerb für ein neues Schlachthaus Baden; Einladung an sieben Badener Architekten. Erster Preis und Ausführung Hans Loepfe
1933, Betriebsaufnahme. Vorher befand sich das Badener Schlachthaus mitten in der Altstadt, am Standort der Firma Möbel Lüscher.
1957, Buchtenerweiterung im Nordosten
1969, Erweiterung mit Notschlacht- und Kühlräumen
1970, Erweiterung der Grossviehschlachthalle nach Nordwesten
1972, Entfernung der gesprossten Fenster (Glasbausteinwände)
1988, Einstellung des Schlachtbetriebs

Quellen

Ulrich, Stefan: Von der "Hüüsergruppe" zum Löschwasserbecken: Jugendbewegungen in Baden seit 1980. In: BNB 2003

Situation mit dem dreiteiligen Hauptbau und dem nicht mehr existierenden Gebäude mit Stallungen, Lager und Verarbeitung ("Kuttlerei")
Eingang Hauptgebäude 1991. Das Nebengebäude links wurde kurz darauf abgerissen. ETH e-pics Com_M40-0162-0005
Blick auf die Verladerampe und das Hauptgebäude 1991, der Schlachtbetrieb ist bereits eingestellt. ETH e-pics Com_M40-0162-0002

Klare Formensprache

Vom SBB - Geleise nordöstlich des Areals führen zwei Vieh-Ausladerampe zu Schlachthof und Stallungen. Herzstück bildet der dreiteilige Hauptbau mit erhöhter Verkehrshalle in der Mitte und flankierenden Schlachthallen für Schweine, Gross- und Kleinvieh sowie Kühl-, Maschinen- und Verwaltungsräumen. Der Hauptbau ist in Sichtbackstein gebaut mit grossen, gerasterten Fensterflächen, Glasbausteinen und umlaufenden Betonfriesen, die den Flachdachbau fassen. Parallel dazu liegt ein heute abgebrochenes, langgezogenes Gebäude mit Stallungen, Lager ("Häute und Fette") und Weiterverarbeitung ("Kuttlerei"), ebenfalls in Sichtbackstein.

Besetzung des leer stehenden Schlachthofs November 1988. Bild Alex Spichale, kopiert aus BNB 2003.

Nutzung nach dem Schlachtbetrieb

Mit der Industrialisierung des Schlachtbetriebes in Grossanlagen war der Betrieb, in dem die einzelnen Metzger ihre Schlachtungen mit eigenem Personal besorgten, nicht mehr wirtschaftlich. Nach der Stilllegung interessierten sich Vertreter der alternativen Kulturszene und des Gewerbes für den leerstehenden Schlachthof, erste allerdings vergeblich.