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Die erste Aarebrücke der Bözberglinie. Pfeiler und Dämme sind bereits für einen Zweispurbetrieb bereit! Stadtarchiv Brugg

Eisenbahnbrücke Brugg-Umiken

Stark und elegant über die Aare

Mit der neuen Bözberglinie von 1875 entstand die bedeutende Aarebrücke des Ingenieurs Beat Gubser, der in der Schweiz erstmals einen Viadukt mit aneinandergereihten fischbauchigen Fachwerken realisierte. Diese Form war technisch bedingt, denn die gebogenen Gurten sorgten für gleichbleibende Kräfte in der ganzen Länge der Träger. Diese beeindruckend elegante Konstruktion stammte vom deutschen Ingenieur Friederich August von Pauli. Dreissig Jahre später mussten die SBB die Bözberglinie zweispurig ausbauen und eine neue Stahlbrücke auf Halbparabelträgern errichten.
Bemerkungen
Text mit mehr über Entwicklung Verkehr Zürich - Basel etc. Technik dann bei den Inhaltsblöcken
Meilensteine

1875, Eröffnung der Bözberglinie Brugg – Basel mit einer ersten einspurigen Aarebrücke
1905, Eröffnung der zweiten Aarebrücke mit neuem, zweispurigem Überbau
1996, Dritte Aarebrücke: Auswechslung des Stahlüberbaus durch eine Spannbeton-Konstruktion

Quellen

Tomasi, Gregor: Die drei Aarebrücken zwischen Brugg und Umiken 1875/1905/1995. In: Brugger Neujahrsblätter, 1996, S. 111–132
Schmid, Heinz A.: Die Bözbergbahn. In: Frick gestern und heute, Band 2 1987, S. 33-55

Erste, einspurige Aarebrücke von 1875: Der sogenannte Pauliträger findet in der Schweiz nur einmal Verwendung. Pfeiler und Dämme bereits für zweispurigen Ausbau bereit

Erste Brücke von 1873 – 1875

Einspurige Brücke mit Schweisseisenfachwerken (Pauliträger), abgesetzt auf vier Pfeilern und Widerlagern aus Natursteinmauerwerk. Die Pfeiler wie auch die anschliessenden Dämme hatten damals bereits Doppelspurbreite. Hängesteg als Fussgängerverbindung. Länge: 233.10 m, Spannweite 37.65 m – 49.08 m – 59.64 m – 49.08 m – 37.65 m. Eisengewicht: 440 Tonnen. Ingenieur Beat Gubster, Wil.

In der Zeit vor 1900 bezeichnete der Begriff Schweißeisen das im Puddelverfahren hergestellte Schmiedeeisen, das aus mehrfachem Zusammenwalzen flacher Eisenbänder (Schweißen) entstand. Bei der Verwendung in Baukonstruktionen wurde es genietet, da das heute übliche Schweißen noch nicht erfunden und das damalige Schweißeisen außerdem (ebenso wie der frühe Stahl) für das heute übliche Schweißen nicht geeignet war. (Wikipedia 2.2023)

Bau der zweiten Aarebrücke im Jahre 1904. Zuerst erstellten die Arbeiter eine zweite Spur auf dem ungenutzten Pfeilerteil, nachher ersetzten sie die alten Pauliträger. Dies ermöglichte einen Arbeitsablauf ohne Unterbrechung des Bahnbetriebs
Belastungsprobe der 2. Brücke 1905
Die auf dem freien Platz der Pfeiler aufliegende neue Fahrbahn wird 1905 genutzt. Stadtarchiv Brugg f-001-1204

Zweite Brücke 1904 – 1905

Ersatz des Oberbaus durch eine zweispurige Konstruktion mit genieteten Halbparabel Fachwerkträgern aus Stahl. Eisengewicht: 1400 Tonnen. Ausführung: C. Zschokke, Döttingen, Wartmann und Valette, Brugg.

Die Dritte Brücke wurde auf provisorischen Betonpfeilern erstellt und dann in 2 Schritten Juli / November quer verschoben. Der Bahnbetrieb musste nur während 55 Stunden völlig eingestellt werden.

Dritte Brücke von 1993 – 1996

Ersatz des Überbaus durch eine Spannbeton-Konstruktion (Hohlkasten). Instandstellung des Natursteinmauerwerks der Pfeiler und Widerlager. Ersatz des Hängestegs. Projekt: Ingenieurbüro Gerber + Partner, Windisch.