
Maschinenfabrik Wegmann
Stolzer Maschinenbaubetrieb
Als Folge der Weltwirtschaftskrise wurde die Firma 1932 liquidiert und die Gebäude von der Lack- und Farbenfabrik Walter Mäder AG übernommen. Nach deren Übersiedlung 1948 nach Killwangen gab es diverse Nutzungen. 1984 wurden sämtliche Gebäude inkl. der zuletzt als Kinderhort genutzten Fabrikantenvilla durch eine Wohnüberbauung ersetzt.
1829, Erste Schleifwerkstatt in der Limmatau, mehrere Konkurse und damit zusammenhängende Besitzerwechsel
1836, Neueinrichtung des Betriebs 250 Meter flussabwärts
1857, Übernahme durch die Brüder Jakob und Werner Wegmann aus dem Zürcher Oberland, Umbau und Vergrösserung zur mechanischen Werkstätte, Angliederung einer Seidenzwirnerei
1870er Jahre, Wegmann & Co. Eröffnen Zweigbetriebe in Densbüren und Endingen: in Ennetbaden beschäftigen sie maximal 100 Leute
1932, Wegmann & Co. als Opfer der Weltwirtschaftskrise liquidiert, anschliessend Nutzung durch die Lack- und Farbenfabrik Walter Mäder AG, durch einen galvanischen Betrieb und weitere Firmen.
1948, Die Walter Mäder AG ist vollständig nach Killwangen gezügelt. Sie wird im Jahr 2000 von einer französischen, international tätigen Firmengruppe übernommen und gibt dieser ihren Namen: Mäder Coatings.
1984, Abbruch Fabrikgebäude und Villa, Wohnüberbauung
Meyer, Nina: Industriestandort Ennetbaden. In: Ennetbadener Post 4 / 2008
Steigmeier, Andreas: Gewerbe und Industrie an der Limmat. In: Ennetbaden. Dorf-Bäder-Städtische Siedlung. Ennetbaden 1994, S.80-91.
Zehnder, Patrick: Weiland in der Limmataue: Ennetbadens verschwundene Industrie. In: Badener Neujahrsblätter 2019
Zimmermann-Diebold, Karl: Die Nutzung der Wasserkraft der Limmat in Baden und Ennetbaden. In: Badener Neujahrsblätter 1991
Vielfältige Tätigkeit
Die Firma Wegmann war über längere Zeit ein ausserordentlich erfolgreicher Betrieb. Davon zeugen nicht nur die schrittweisen Erweiterungen, sondern auch die grosszügige Villa am Flussufer. Ein Prospekt aus dem Jahr 1918 zeigt das breite Sortiment.

Strom für den Kursaal
Die erste Nutzung der neuen Energieform Elektrizität erfolgte punktuell auf Initiative von einzelnen Unternehmen. Im Jahr 1882 brannten elektrische Leuchten im Grand Hotel mit Strom eines Generators bei Oederlin. Ab 1886 versorgte Wegmann das Kurhaus (heute Stadtcasino) mit Strom. Erst ab 1892 erfolgte der Aufbau einer allgemeinen Elektrizitätsversorgung der Stadt, nicht zuletzt im Zusammenhang mit der BBC-Gründung.

Dr. Walter Mäder AG
Der aus einer Badener Familie stammende Chemiker Dr. Walter Mäder mietete sich 1932 mit seiner kurz zuvor gegründeten Lack- und Farbenfabrik in die leerstehenden Gebäude der liquidierten Firma Wegmann ein. 1948 übersiedelte die Firma nach Killwangen, wo sie immer noch tätig ist. Sie ist heute Teil einer in französischem Besitz befindlichen Firmengruppe. Da diese den Namen Mäder übernahm, lebt einer der verschiedenen Betriebe der Limmatau zumindest namensmässig noch weiter

Ein Hort für Migrantenkinder
Wird noch ergänzt