Motor Columbus
Die wechselvolle Geschichte der Elektrizitätspioniere
Die von ihr geschaffenen Produktions- und Versorgungsunternehmen verkaufte die Motor-Columbus AG jeweils ganz oder teilweise. So erhielt sie wieder Kapital für neue Projekte. Einen Höhepunkt ihrer Tätigkeit erlebte sie während des intensiven Ausbaus der Schweizer Wasserkraft nach dem zweiten Weltkrieg. Der Schritt zur Kernenergie glückte nur teilweise.
Die Motor-Columbus AG expandierte ab den 1970er-Jahren in den Liegenschaftsbereich und später u.a. in die Telekommunikation. Dies zahlte sich nicht aus und führte 2006 zur Auflösung.
1895, Gründung Motor AG
1902, Fertigstellung Kraftwerk Beznau
1907, Gründung Kraftwerk Beznau-Löntsch AG
1913, Gründung Columbus AG
1914, Verkauf Beznau-Löntsch AG an die NOK (heute Axpo)
1923, Fusion Motor AG und Columbus AG zu Motor-Columbus AG
1932/33, Bau der Gotthardleitung, Gründung der Aare-Tessin AG für Elektrizität (Atel, heute Alpiq),
1945-75, Höhepunkt des Wasserkraftwerkbaus in der Schweiz
ab 1960, Projekte für konventionell-thermische und Kernkraftwerke
1969, Motor-Columbus Ingenieurunternehmung AG
1974, Mehrheitsbeteiligung an der Immobiliengesellschaft Mobag
1988, Beendigung Projekt Kernkraftwerk Kaiseraugst
ab 1985, Weitere Diversifikationsversuche
2006, Auflösung der Motor-Columbus AG
Haag, Erich: Motor-Columbus 1895-1995. Motor-Columbus AG Baden, 1995
Kupper, Patrick und Wildi, Tobias: Motor-Columbus von 1895 bis 2006. Motor-Columbus Baden 2006
Gründung und erste Jahre
Die Motor AG war Initiantin vieler frühen Kraftwerken in der Schweiz und auch als Stromhändlerin tätig. Eine ihrer technischen Pionierleistungen war der Zusammenschluss des Speicherkraftwerkes Löntsch im Kanton Glarus mit dem Laufkraftwerk Beznau im Kanton Aargau. Die Tochterfirma Beznau-Löntsch AG bildete dem Kern der späteren NOK (heute Axpo).