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BAG in den frühen 1930er Jahren. Die Erweiterung des Gebäudes entlang des Kraftwerkkanals ist schon erstellt, das neue Kraftwerk ist im Bau. Beachtenswert auch das BAG samt Produkt auf dem Scheunendach links unten! ETH Bildarchiv LBS_MH03-1344

Fabrikanlage und Kraftwerk BAG

Vom Spinnen zum Leuchten

Die an diesem Standort seit 1862 betriebene Baumwollspinnerei gehörte 1873 bis 1899 zum Imperium der Firma Heinrich Kunz. 1900 wurde sie von der Metallwarenfabrik Straub-Egloff übernommen und in eine Fabrik für Beleuchtungskörper umgewandelt. Als ‘BAG Bronzewarenfabrik‘ schuf sich das Unternehmen auch im Ausland einen Namen. Spezialitäten waren dekorative, später vor allem technische Leuchten sowie Strassenbeleuchtungskörper. Die Wasserkraftanlage wurde mehrmals erneuert und diente zeitweise nicht nur der Fabrik, sondern versorgte auch Teile von Vogelsang und Turgi.
Meilensteine

1862, Die Gebrüder Jakob und Heinrich Wanger aus Zürich eröffnen eine Spinnerei, die mit 20‘000 Spindeln zu den grossen der Schweiz zählt
1873, Die Firma Heinrich Kunz übernimmt die bankrotte Spinnerei und schwingt sich mit dieser und weiteren Übernahmen zum grössten Arbeitgeber der schweizerischen Industrie auf
1885, Mit 256 Beschäftigten fünftgrösste Fabrik im Aargau
1899, Verkauf der Fabrikanlage an W. Egloff & Co.
1900, Umnutzung der Spinnerei als ‘Leuchterfabrik Limmattal‘, Aufbau einer Giesserei
1909, Ausgliederung der Leuchtenfabrikation aus der W. Egloff & Co. in die neu gegründete Schweizerische Broncewarenfabrik (BAG)
1918, Aufbau einer Abteilung für Gussschilder
1919, Firmenänderung: ‘BAG Broncewarenfabrik AG, Turgi‘
1933-1934, Neubau des Kraftwerks
1941, Aufnahme der Fabrikation von Leuchten für Leuchtstoffröhren (heute Fluoreszenzlampen)
1946, Eloxalschilderabteilung verkauft und nach Mellingen verlegt (Firma Meierhofer)
1947, Brand des ehemaligen Spinnereigebäudes. Wiederaufbau etwas niedriger. Bau neuer Shed-Hallen nördlich des Fabrikkanals
1957, Übernahme des Stromverteilungsnetzes der Kappeler-Bebié durch BAG, die nun das ganze Dorf Turgi versorgt
1964, 622 Beschäftigte
1974, Bau eines automatisierten Aluminumveredelungswerks
1995, Noch 300 Beschäftigte bei BAG. Sehr bald werden die einzelnen Tätigkeiten abgespalten, verkauft und verschwinden. Heute ist die BAG eine reine Immobiliengesellschaft, die Bauten werden verschiedenartig genutzt.
2001, Durch die Hydroelectra AG wird das Kraftwerk umfassend erneuert.

Leuchtenfabrikation 1905
Metallbearbeitung mit riemengetriebenen Maschinen 1905. StaB Q.12.1.3535

Kunstvolle Leuchten aus Vogelsang

Zeigen die Produktekataloge der BAG in den ersten Jahrzehnten noch zahlreiche reich verzierte Leuchten für den Wohnbereich, spezialisierte sich das Unternehmen später in Richtung technische Beleuchtung.

1947 brannte das Hauptgebäude, das 1861/62 erstellten ersten Spinnereigebäude, ab. Es wurde rasch durch einen recht ähnlichen Neubau ersetzt.
Chemische Behandlung eines Lampenkörpers 1952. StaB Nefflen Q.01.7447
Ein Stapel aus Alu-Reflektoren für Strassenbeleuchtung. StaB Nefflen 1952, Q.01.7442
BAG 1954. Die Shedhallen sind gebaut, die Unternehmung wächst weiter. StaB Suter Q.04.2.752

Mehr Licht!

Später spezialisierte das Unternehmen in Richtung technische Beleuchtung. Da die Anforderungen wuchsen, nahm die BAG 1931 das erste lichttechnische Labor der schweizerischen privaten Wirtschaft in Betrieb. In der Nachkriegszeit profilierte sich die BAG erfolgreich auch als Lieferantin von Strassenbeleuchtungskörpern und Scheinwerfern.

Um 1905 war das ursprünglich für den Direktantrieb der Spinnerei erstellte erste Kraftwerk bereits auf Elektrizität umgerüstet. StaB Q.12.1.3534

Kraftwerk

Das Kraftwerk BAG muss sich das Wasser mit jenem des Kraftwerkes Stroppel teilen. Gemäss (aktueller?, zu überprüfen) Konzession darf das Kraftwerk 5/12 des Limmatwassers verarbeiten (Kraftwerk Stroppel: 7/12). Das alte Kraftwerk befand sich an der Stirnseite der einstigen Spinnerei, um die Kraft auf mechanischem Weg möglichst direkt in die Fabriksäle zu übertragen.
1933/34 wurde ein neues Maschinenhaus 50 m kanalabwärts gebaut, der Unterwasserkanal verbreitert und vertieft. Die zwei Kaplanturbinen mit ihren Generatoren leisteten 0,74 MW. 2001 wurden die Turbinen, die Generatoren und die Rechnreinigungsanlagen ersetzt und eine neue Steuerung eingebaut. Das Streichwehr in der Limmat, der Kanal und das Gebäude wurde belassen. Die installierte Listung wurde auf 0,95 MW erhöht, es resultiert eine mittlere Jahresstromproduktion von 7,3 GWh. Die Wassernutzung beträgt maximal 24 m³/s bei einer Bruttofallhöhe von 4,2 m.