Nordostschweizerische Kraftwerke AG / Axpo
Strom für alle in der Nordostschweiz
1910, Erstes Treffen der künftigen NOK-Aktionärskantone. Pro Person werden in der Schweiz erst 300 Kilowattstunden (kWh) Strom genutzt
1914, Gründung der Nordostschweizerischen Kraftwerke AG
1920, Inbetriebnahme Kraftwerk Eglisau, das erste von den NOK erstellte Werk
1929, Bezug Verwaltungsgebäude an der Parkstrasse in Baden. Die Kantone St. Gallen und Appenzell Ausserrhoden beteiligen sich über ihr Kantonswerk an den NOK
1948, Inbetriebnahme des thermischen Kraftwerks Beznau
1950, Beginn der Beteiligung an grossen alpinen Speicherkraftwerken wie Grande Dixence, Maggia, Hinter- und Vorderrhein
1953, Rheinau-Abstimmung, Anschliessend Bau des Kraftwerks
1969, Inbetriebnahme Beznau I, erstes Kernkraftwerk der Schweiz
1985, Erster Kauf von Bezugsrechten von Französischen Kernkraftwerken
1997, Beginn der schrittweise Übernahme EGL und CKW
2001, Gründung der Axpo Holding. Diverse Gesellschaften werden zusammengefasst und der Name NOK verschwindet.
2009, Verlust Liefermonopol für Strom
2020, Der Strombedarf der Schweiz beträgt mehr als 60 Milliarden kWh, gut 7000 kWh pro Person
Axpo Holding: Im Fluss. 100 Jahre Axpo 1914-2014. Baden 2014
Schneider, Steven: Elektrisiert. Geschichte einer Schweiz unter Strom. Hier und Jetzt 2017
Vertiefungs- und Lernmaterial
Gründung
Der NOK-Gründungsvertrag regelte Bezugs- und Lieferverpflichtungen und die Vergabe von Wassernutzungsrechten. Erst nach rund 100 Jahren wurde er durch die Öffnung des Strommarktes hinfällig und durch andere Regelungen unter den Aktionären ersetzt.
Strom wird knapp
Mit Ausnahme der Krisenjahre um 1930 wuchs die Stromnachfrage in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts rasch, während der beiden Weltkriege oft im zweistelligen Prozentbereich. Trotz des laufenden Ausbaus der Wasserkraftnutzung entstanden insbesondere im Winter Engpässe. Man bewältigte sie nicht nur mit Sparvorschriften des Bundes, die NOK bauten auch ein mit Erdöl betriebenes Kraftwerk in der Beznau im unteren Aaretal.
Wasserkraft und ihre Grenzen
Ab 1945 startete der Bau von grossen Speicherkraftwerken in den Alpen. Eingriffe in die Landschaft oder Umsiedlungen stiessen verschiedentlich auf Widerstand, Projekte mussten aufgegeben oder modifiziert werden. Der Bau des NOK-Kraftwerkes Rheinau war erst nach einem erbittert geführten nationalen Abstimmungskampf möglich.
Eine neue Welt
Mit der Öffnung des Strommarktes im Jahr 2009 fielen die wesentlichsten Bestimmungen des Gründungsvertrages von 1914 weg. Die NOK, in Axpo umbenannt, bewegten sich von da an im freien Markt. Versuche einer stärkeren Bindung an die kantonalen Werke scheiterten, aber es konnten die im Endkundengeschäft tätigen Centralschweizerischen Kraftwerke (CKW) und die im Stromhandel starke Elektrizitätsgesellschaft Laufenburg (EGL) übernommen werden. Investitionen im In- und Ausland betrafen u.a. Pumpspeicherkraftwerke, ein Erdgaskraftwerk, sowie Solar- und Windkraftanlagen.