Giesserei und Armaturenfabrik Oederlin
Von der Innovation zur Liegenschaftverwaltung
1858, Bau der ersten Fabrikanlage, rund 45 Arbeitskräfte
1866, Brand der Fabrik, Wiederaufbau
1878, Erster Produktekatalog
1892, Neubau der Giesserei
1896, Montage einer Turbine mit Generator
1906 – 1908, Werkerweiterung mit Backsteinbauten flussabwärts, rund 300 Beschäftigte
1918, Umwandlung in eine Familienaktiengesellschaft
1925, Abbruch des Wasserrads aus der Gründerzeit. Einbau einer zweiten elektrischen Maschinengruppe, rund 450 Beschäftigte
1929, Gründung einer Angestellten-Pensionskasse
1938, Erweiterung der Leichtmetallgiesserei
1943, Errichtung einer Wohlfahrtsstiftung. Erwerb des Gasthauses Goldwand
1949, 600 Beschäftigte
1958, 850 Beschäftigte
1965, Fabrikneubau nördlich der Landstrasse
1975, Gestaltungsplan für eine Wohnüberbauung anstelle der Fabrikanlage
1985, Aufgabe der industriellen Tätigkeit der Oederlin AG. Gründung der Oederlin Giesserei AG mit dem Zweck der Produktion von Stahl- und Buntmetall-Sandguss
2016, Ende der Giesserei
2020, Kraftwerk definitiv abgestellt
Schumacher, Hans: Hundert Jahre Aktiengesellschaft Oederlin + Cie 1858 - 1958. Eigenverlag 1958
Haushaltwaren und Armaturen
Oederlin produzierte anfänglich Haushaltwaren, dann vor allem Armaturen aller Art. Die Kataloge erschliessen eine grosse Palette einzelner Produkte und Anwendungen. Das Unternehmen stellte auch Gussteile für Munition und für die Maschinenindustrie her.
Giesser und Dreher
Neue Materialien und Fabrikationsmethoden erweiterten ständig die Produktionsmöglichkeiten eines metallverarbeitenden Betriebs. Bei Oederlin wurde sowohl Buntmetall als auch Leichtmetall und Chromnickelstahl gegossen. Es gab eine Warmpresserei, die auch Kunststoff verarbeitete, eine Stangenfabrikation, eine Dreherei, eine Fräserei und eine galvanische Abteilung.
Heutige Nutzung
Für das Fabrikareal der Oederlin AG besteht ein Gestaltungsplan für die Neuüberbauung des gesamten Areals. Aus wirtschaftlichen Gründen blieb das historisch gewachsene Fabrikensemble bisher erhalten. In der Giesserei wird nach wie vor produziert. Die restlichen Fabrikgebäude sind sei Mitte der achtziger Jahre grösstenteils an Gewerbetreibende vermietet. Das Kraftwerk ist nach längerem Unterbruch seit 1995 wieder in Betrieb.
Wasserkraftnutzung
Das Flussgefälle nach dem Limmatknie bot günstige Voraussetzung für die Nutzung der Wasserkraft, die schrittweise ausgebaut wurde. Um die Jahrhundertwende wurden auch der Bau eines Stauwehrs über die Limmat und ein Pumpspeicherwerk mit deinem Oberbecken auf der Hertensteinebene geplant.