Arbeiter- und Fabrikantenwohnhäuser Turgi
Mit der Fabrik zur eigenen Gemeinde
1828, Kostgängerei in Nebengebäude der Spinnerei
1833, Bau des dreistöckigen Langhauses mit 20 Wohneinheiten
1836, Eröffnung einer Fabrikschule
1843, Nach der Teilung der Fabrik: Ostteil des Langhauses an Rudolf, Westteil an Heinrich Bebié
1854, Turgi und Vogelsang bauen gemeinsam ein erstes Schulhaus
1855, Gründung einer Fabriksparkasse
1859, Bau des Bahnhofs wertet Turgi auf
1860, Bau eines weiteren Kosthauses
1873, Gründung eines Konsumvereins durch die Arbeiter
1884, Turgi wird eine eigene Gemeinde, Vogelsang bleibt bei Gebenstorf
1898, Das von Architekt Karl Moser erbaute, wuchtige Schulhaus Turgi demonstriert das Selbstbewusstsein der jungen Gemeinde
Sauerländer, Dominik und Steigmeier, Andreas. Wohlhabenheit wird nur wenigen zuteil. Aus der Geschichte der Gemeinde Gebenstorf. Einwohnergemeinde Gebenstorf, 1997
Eigene Läden machen unabhängiger
Die Aufseher, welche die Bebié aus dem Zürcher Oberland und der Ostschweiz holten, stellten nicht nur Arbeitskräfte ein, sondern verteilten auch Bussen, unterhielten Wirtschaften, Läden und Kostgängerlokale. So hatten sie die Arbeiterschaft voll unter Kontrolle. Als 1873 Spinnereiarbeiter, Landwirte und Handwerker den Konsumverein Turgi-Vogelsang-Stroppel-Würenlingen gründeten, war dies ein Schritt Richtung Selbstbestimmung der Arbeiterschaft. Der Konsumverein Turgi unterhielt später mehrere Filialen.
Fabrikgebäude, Kosthäuser und Villen
Auf kleinem Raum sind in Turgi unterschiedlichste Gebäude erhalten, die von einer bezüglich industrieller Entwicklung interessanten Vergangenheit zeugen.