beta*

*Eine Beta-Version eines Programms ist eine noch nicht fertiggestellte Version.
Inhalt und grafische Gestaltung sind noch nicht vollständig. Die wesentlichen Funktionen sind bereits vorhanden, aber sie wurde noch nicht umfassend auf Fehler getestet.

Hinweise jeder Art bitte an info@melonenschnitz.ch. Danke!

schliessen
Zum Hauptinhalt springen Skip to page footer

Eisenbahnbrücke Neuenhof - Wettingen

Die «Spanischbrötlibahn» wechselt die Flussseite

In der Frühzeit der Eisenbahn in der Schweiz lieferten sich verschiedene Bahngesellschaften einen Wettstreit. Die Nordostbahnlinie Zürich-Baden («Spanischbrötlibahn») verlief ab ihrem Beginn 1847 durchgehend auf der linken Flussseite der Limmat. Als die konkurrierende Nationalbahn für die Verbindung Oerlikon - Baden Oberstadt - Mellingen die untere Limmatbrücke bauen musste, ergriff die Nordostbahn die Gelegenheit, um den Rutschhang im Bereich Liebenfels zu umgehen und Wettingen in ihr Netz einzubinden. Bei der unteren Limmatbrücke arbeiteten die 2 Unternehmen zusammen, die obere Limmatbrücke wurde von der Nordostbahn allein gebaut. Der auf zwei Pfeilern ruhende, engmaschige Gitterfachwerkträger wurde 1912 durch zwei getrennte Brücken auf den gleichen Pfeilern ersetzt. Um 1980 zeigten sich im Bereich des Fahrbahnroostes grössere Schäden, so dass der Überbau wieder ersetzt werden musste. Mit der gewählten Stahlverbundbrücke konnten auch die Lärmemissionen der vorher offenen Fahrbahn reduziert werden.
Bemerkungen
Alte Orientierungstafel vor Ort nicht mehr vorhanden.
Die heutige Hauptstrasse Baden-Neuenhof verläuft streckenweise auf dem alten Bahntrassee. Auf der Höhe Webermühle sind auf der Bergseite noch alte Mauern zu sehen.
Meilensteine

1875, Neue Linienführung der Nordostbahn (über Wettingen statt dem linken Limmatufer entlang) und Bau der oberen Limmatbrücke
1876, Bau des Bahnhofs Wettingen
1877, Eröffnung der Nationalbahnlinien Winterthur – Wettingen – Lenzburg – Zofingen und Baden – Wettingen – Otelfingen – Niederglatt
1912, Zweite obere Limmatbrücke; Auswechslung durch Aus- und Einschieben
1988, Dritte obere Limmatbrücke als Stahlverbundbrücke

Quellen

Gut, Hans; Graf, Ernst: Neubau Obere Limmatbrücke Wettingen der SBB. In : Schweizer Ingenieur und Architekt Nr. 9, 2. März 1989
Streif, Franz: Krummbach-Damsau, eine unsichere Gegend. In: Badener Neujahrsblätter 2010

Vertiefungs- und Lernmaterial

Die erste Brücke von 1875, Aufnahme kurz vor der Auswechslung. Fotosammlung Wettingen 20101013_12 (Ausschnitt)
Die Rutschungen auf der linken Limmatseite, auf diesem Bild um 1911 gut sichtbar, waren ein wichtiger Grund für die Verlegung der Bahnlinie. Historisches Museum Baden, Zipser, Q.12.1.195 (Ausschnitt)

Erste Brücke von 1875

Engmaschiger Gitterfachträger mit obenliegender Fahrbahn, abgesetzt auf zwei Widerlager und zwei Granitpfeiler, zweigleisig, Länge 136 m, Spannweiten 41 m – 54 m – 41 m.

Die zweite Brücke von 1912, Aufnahme kurz nach der Auswechslung. Fotosammlung Wettingen 19770409_07 (Ausschnitt)

Zweite Brücke von 1912

Zwei einspurige, genietete Fachwerkträger unter Nutzung der bestehenden Pfeiler und Widerlager. Konstruktiv ist sie ähnlich wie die heute noch existierende untere Limmatbrücke Wettingen-Baden.

Ein der mit der Bahn von der Werkstatt her transportierter Stahlträger wird auf die später wieder abgebauten Montagestützen gehoben. Bild aus CH Ing u Arch 1989

Dritte Brücke von 1986- 1988

Um 1980 zeigten sich an den Brückenträgern von 1912 grössere Schäden. Durch die neue Stahlverbundbrücke mit einem Fahrbahntrog aus Beton und geschweissten Hauptträgern konnten auch die Lärmemissionen reduziert werden, die Pfeiler und Widerlager stammen immer noch aus 1875.