Ehemaliges Kraftwerk Brugg
Brugg mit öffentlichem Strom
1891-1892, Bau des Kanals und des Elektrizitätswerks. Projekt von Ingenieur Schmid-Läuchle, Aarau. 2 Jonval- Turbinen à 150 PS von Firma Joh. Jak. Rieter & Cie., Winterthur
1893, Vorübergehende Betriebseinstellung wegen völliger Vereisung
1895, Elektroanschluss für Schinznach Bad
1897, Verlängerung des Wehrs
1898, Einbau einer Dampfanlage der Gebrüder Sulzer für Antrieb der Generatoren bei niedrigem Wasserstand
1901-1911, Elektroanschlüsse für Altenburg, Umiken, Lauffohr und Birrenlauf
1905, Erweiterung durch dritte Turbine mit Generator
1915-1921, Netzausbau in Scherz, Habsburg, Königsfelden, Hausen und Lauffohr
1922, Neue Propeller-Turbine mit 340 – 410 PS Leistung
1939, Stromproduktion von über 6 Mio. kWh
1939-1940, Bau eines neuen Dienstgebäudes
1943-1944, Bau eines Stauwehrs
1944, Einsturz der Oberwasser-Kanalmauer, Wiederaufbau
1952, Stilllegung des Elektrizitätswerks Brugg. Grund war der Neubau des Kraftwerks Wildegg-Brugg durch die Firma NOK (heute Axpo)
Baldinger, Astrid u.a.: Brugg erleben. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft im Wandel. hier + jetzt Baden 2005. Seiten 220 - 223
Banholzer, Max: Geschichte der IBB. In: 100 Jahre IBB. Industrielle Betriebe der Stadt Brugg 1992
Pionierleistung erfährt Widerstand
Hausbesitzer und Gewerbetreibende konnten sich bereits 1890 provisorisch für ein Licht- und Kraftabonnement verpflichten. Einen Monat später lagen Reservationen für 33 PS, 139 Lampen von Privaten und genau 100 Lampen für die Gemeinde vor. Die Konzessionserteilung für die Energiegewinnung an der Aare wurde jedoch durch Einsprachen der Schweizerischen Nordostbahn, von Fischern, von Bewohnern Altenburgs und durch die Vereinigung der Holzhändler und Flösser verzögert. Am 14. August 1890 erteilte der Regierungsrat endlich die Konzession.
Mehr Energie!
Die Produktion des Kraftwerks Brugg konnte im Laufe der Jahre deutlich erhöht werden. Dank Wehrschwellen durch die Aare beim Kanaleinlauf und schlussendlich mit dem heute noch bestehenden Dachwehr, wurde das Gefälle verdoppelt. Die maschinelle Ausrüstung wurde schrittweise angepasst und betrug bei Beriebsende das Dreifache der Anfangszeit.