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Die Badener Innenstadt zur Mittagszeit in den 1950er Jahren. Der gesamte Verkehr wälzt sich durch die Weite Gasse. Postkarte, Privatbesitz.

Verkehrssanierung Baden

Ein Verkehrsknoten im Wandel

Der Schulhausplatz gehört schweizweit zu den am stärksten frequentierten Kreuzungen. Die im Jahr 2018 abgeschlossene Umgestaltung des Platzes und seiner Zubringer ist der jüngste Schritt in einer langen Reihe von Massnahmen, um den regionalen Verkehrsfluss zu erleichtern.
Bis Mitte des 19. Jahrhunderts zwängte sich der Verkehr durch die Mittlere Gasse und das Mellingertor am Cordulaplatz. Mit der Öffnung der Weiten Gasse und dem Bahntunnel durch den Schlossberg ergaben sich erste Verbesserungen. Nach langen und heftigen Diskussionen wurde ab 1958 die „Kleine Bahnverlegung“ realisiert. Die Bahn verschwand über eine längere Strecke im Untergrund und der erweiterte Schlossbergtunnel dient seither dem Autoverkehr. Zwischen 2015 und 2018 wurde der Schulhausplatz neu gestaltet und es entstanden separate Busspuren vom Bahnhof in Richtung Mellingerstrasse und Hochbrücke.
Bemerkungen
Wird noch ergänzt
Quellen

Wiederkehr, Kurt: Der Weg zum neuen Schulhausplatz. In: Badener Neujahrsblätter 2018

Vertiefungs- und Lernmaterial

Feierabendverkehr vor der Barriere Bruggerstrasse im Jahr 1951. Hist. Museum / Stadtarchiv Baden q-01-7167b
Verkehr an der Falkenbarriere 1960-1961. Hist. Museum / Stadtarchiv Baden q-01-9927g

Industrialisierung bringt Verkehr

Vor allem mit dem Erfolg der BBC wuchs die Bevölkerung der Region. In den 1930er-Jahren vergrösserte man den Torbogen des Stadtturms und schuf später die beiden seitlichen Fussgängerpassagen. Nach 1945 nahmen der Velo- und der motorisierte Verkehr weiter zu. Es bildeten sich lange Staus vor den beiden Bahnbarrieren und beim Stadtturm. Städtische und kantonale Behörden favorisierten eine kostengünstige Lösung mit einem Strassentunnel vom Gstühl in die Vorstadt. Diskutiert wurde allerdings auch eine „Grosse Bahnverlegung“ mit einem Bahnhof im Martinsberg.

Lange Zeit wurde von "Aarau", aber auch von den SBB diese Lösung ohne Bahnverlegung mit einem Tunnel westlich der Bahnlinie angestrebt. Sie wäre in kürzester Zeit überlastet gewesen. Hist. Museum / Stadtarchiv Baden q-01-6642C
"Nur noch 2 Tage" steht auf dem Plakat auf dem Schulhausplatz. Am 1. September 1961 fuhren die Züge durch den neuen Bahntunnel.

Eine Idee setzt sich durch

Im Jahr 1953 beschloss eine von 1‘700 Stimmberechtigten besuchte Gemeindeversammlung gegen den Willen des Stadtrates die anschliessend realisierte Variante „Kleine Bahnverlegung“ mit einem neuen Tunnel vom Bahnhof bis zur Limmatbrücke nach Wettingen. BBC-Ingenieur Fritz Schmidlin hatte diese Lösung bereits bei einem Wettbewerb im Jahr 1929 vorgeschlagen. 1955 wurde ihm dafür das Badener Ehrenbürgerrecht verliehen. Am 1. Oktober 1961 fuhren die ersten Züge durch den neuen Bahntunnel. Das lange Warten vor den Barrieren gehört der Vergangenheit an.

Blick von der Hochbrücke her. Links der Ausgang des Velotunnels.

Ein Tunnel auch für die Velos

Für die grosszügige Strassenverbindung durch den Schlossberg im Bereich des alten Bahntunnels wurde eine Reihe mittelalterlicher Gebäude am Cordulaplatz geopfert. Auf dem Schulhausplatz entstanden für die Fussgänger vier Unterführungen unter den Hauptachsen. Die mehrere tausend Velofahrenden aus dem Industriegebiet in Richtung Wettingen erhielten eine direkte unterirdische Verbindung.

Auch diverse Kreisellösungen wurden geprüft. Ihr grösster Nachteil war die Gesamtblockade, die bei einem Stau auf einer wegführenden Strasse entsteht.

Der heutige Platz entsteht

Der heutige Schulhausplatz wurde zwischen 2015 und 2018 erbaut. Er ist das Resultat einer fast 10-jährigen Diskussion über Mobilität in der Region, vor allem aber über diverse Arten von Kreiseln, Über- und Unterführungen und Lichtsignalanlagen. Die Ansprüche von Fussgängern, Velofahrenden, öffentlichem und privatem Verkehr unter räumlichen, städtebaulichen und finanziellen Randbedingungen unter einen Hut zu bringen, war eine grosse Herausforderung und erforderte Kompromisse. Die wohl deutlichsten Verbesserungen ergaben sich für den öffentlichen Verkehr mit eigenen Fahrspuren stadtauswärts. Die im Vergleich zu früher nur noch wenig benutzte Veloverbindung Richtung Wettingen wurde aufgehoben. An ihrer Stelle fand der Bustunnel Platz.